Dienstag, 1. März 2011

Ressourcenkrise?

Ich gehe in diesem Blog häufig auf die bevorstehende Ressourcenkrise ein. Tatsächlich ist die Ressourcenkrise, ihre möglichen Auswirkungen und wie man diesen begegnen kann, die Motivation für diesen Blog. Bisher ging ich in diesem Blog davon aus, dass diejenigen die sich hierher verirren, sich der Tatsache der Ressourcenkrise bewusst sind. Für all diejenigen die Zweifel haben, möchte ich kurz zusammenfassen woher meine Überzeugung stammt.

16 Industrienationen haben sich nach der Ölkrise 1973 zur Gründung der IEA(Internationale Energie Agentur) zusammengefunden, um solche Entwicklungen in der Zukunft vorhersagen zu können. Sie ist seit 1974 Teil der OECD. Eine der wichtigsten Aufgaben der IEA ist die Erstellung des Jährlichen „World Energy Outlook“. Dieses Papier ist die Basis (sollte die Basis sein?) für die Energiepolitik der Nationen. Link: worldenergyoutlook.org.

Die Datenquellen der IEA sind die vollständigsten die heutzutage Verfügbar sind. Sie untersuchen einzeln die Förderleistungen aller Ölquellen zu denen sie Zugang bekommen. Förderleistungen einzelner Ölquellen sind meist gut Vorhersagbar. Ihre Förderleistung in Abhängigkeit der Zeit ähnelt weitestgehend einer Gausschen Glockenkurve.

Die Daten einzelner wichtiger Ölquellen fehlen jedoch in den Untersuchungen der IEA. Z.B. Saudi Arabien, mit den bekanntermaßen größten Ölquellen der Welt, legt diese Zahlen nicht offen. Die IEA ist hier auf Schätzwerte angewiesen.

Schauen wir uns mal eine Prognose der IEA für die Erdöl- und Erdgasressourcen an:




(Quelle: IEA/AEO)

In der Unteren Grafik wird klar wie die Situation wirklich aussieht. Die beiden Größen in der oberen Grafik :„Oil Fields yet to be developed“ und „Oil Fields yet to be discovered“ lassen viel Spielraum für Spekulation (und sind gelinde gesagt höchst umstritten).

Die Offiziellen Zahlen der IEA sind schon sehr beängstigend. Wer die Diskussionen um Peak Oil verfolgt hat, weiss jedoch, dass die IEA nicht unbedingt die ganze Wahrheit über unsere Ölquellen sagt. Ein Mitarbeiter der IEA berichtete dem Guardian davon, dass die USA Druck auf die IEA ausüben um die Zahlen „zu schönen“. Grund ist, dass die USA eine schwere Wirtschaftskrise befürchten wenn die wirklichen Zahlen ans Licht kommen. Auch wenn angesichts der unteren Abbildung die Frage besteht wie viel schlimmer es noch sein kann.

Hierzu Colin Campbell, ehem. Direktor des Französischen Ölkonzerns Total:
"If the real [oil reserve] figures were to come out there would be panic on the stock markets … in the end that would suit no one."


Angesichts der Bedeutung die das Erdöl für unsere Nahrungsproduktion, den Transport und die Erzeugung von Gütern in unserer Gesellschaft hat, ist diese Anmerkung von einem Zynismus der nicht zu Überbieren ist.

Mehr zu Peak Oil:
BBC: George Monbiot im Interview mit IEA Chef Fatih Birol

George Monbiots Blog: At last a Date.
Telepolis: Warum Peak-Oil offiziell ignoriert wird
Peak Oil Association: ASPO

3 Kommentare:

  1. Ökonomie ist die Wissenschaft vom Bewirtschaften der KNAPPHEIT der Güter

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    1. Das behauptet die Ökonomie.
      Und Ja, ich behaupte genau das Gegenteil.

      Mainstream Ökonomie hat allen Anschein nach nur den Zweck die Bereicherung zu Legitimieren. Als Wissenschaft kann ich die Ökonomie nicht ernst nehmen, da sie die grundlegensten Vorraussetzungen einer Wissenschaft nicht erfüllt.

      Siehe meinen Blog hier: http://derblickausderferne.blogspot.de/2011/05/die-krise-der-okonomie-die-krise-der.html

      Es gibt Menschen, die sich auch Ökonomen nennen, die mit der politischen Mainstrem Ökonomie gebrochen haben. Ihre Ansichten spielen aber in der Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik überhaupt keine Rolle.

      Ich wünschte es wäre andersherum, aber die von der Finanzindustrie gekauften Ökonomen der AEA und der großen Ivy League Universitäten, wie Lawrence Summers, Timothy Gethner, Henry Poulson, Rober Rubin usw. bestimmen wer wirklich "Ökonom" sein darf und wer nicht.

      Über diese Ökonomen und deren Ökonomie spreche ich. Sollten Sie einer anderen Art von Ökonomen angehören, dann haben sie meine Achtung und mein Beileid und gehören zu den Menschen denen man heute in allen wesentlichen belangen kein Gehör schenkt.

      (Im Allgemeinen auch Wissenschaftler genannt.)

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  2. Weitere vollkommen Absurde Behauptungen der Ökonomie über Knappheit:

    Siehe Vorlesung VWL Uni Magdeburg:

    Das Knappheitstheorem:
    1. Fast alle Güter, die für Menschen einen Wert haben, sind knapp

    Diese Behauptung ist völlig unhaltbar.
    Güter die Knapp sind haben oft keinen Wert: Regen, Luft, Raum, Schönheit, Wissen, Weisheit
    Güter die einen Wert haben sind oft nicht Knapp: Strom, Diamanten, Rubine, alle Digitalisierten Produkte (ein Großteil unseres Marktes)

    2. Knappheit kann man nicht abschaffen!
    Man kann Knappheit Abschaffen und Knappheit künstlich erzeugen, genau dies zeigt uns die Realität täglich. (Besteht denn eine Knappheit an Windows Office Kopien?)

    Beispiel Strom: Stromknappheit wäre einfach abzuschaffen, wird aber ständig künstlich geschaffen.

    3.Die Lösung des Knappheitsproblems kann nicht darin bestehen, dass man die Knappheit „besiegt“

    Warum behauptet die Mainstream Ökonomie ständig, dass die Kanappheit der Ressourcen durch die Kraft der Innovation besiegt werden kann? Wiederspruch in der Behauptung! QED

    Als Folge all dieser Behauptungen sagt die Ökonomie:
    "Die Lösung ist vielmehr die Bewirtschaftung knapper Ressourcen und Ökonomik ist die Wissenschaft von der Bewirtschaftung knapper Ressourcen!"

    Gegenbeispiele:
    Die Anthropologie, (also die Beschäftignung mit real existierenden Gesellschaftlichen Strukturen heute und in unserer Geschichte) kennt viele Gesellschaften die unter extrem knappen Ressourcen leiden.

    Das Extremste Beispiel ist die Gesellschaft der Innuit in der Nordpolarregion.
    Die Innuit hatten keine "Märkte". Nicht, weil sie nicht gewusst hätten was Marktwert, Schuld oder Wirtschaft ist, sondern weil unter den Extremen des Lebens im ewigen Eis nur eine Egalitäre Gesellschaft das Überleben der Gemeinschaft sichern konnte!

    Offensichtlich scheinen in der Evolutionsgeschichte der menschlichen Gesellschaft (und ihrer Marktwirtschaft) sozialistische und egalitäre Strukturen besser an extremen Mangel angepasst, als hierarchische und kapitalistische.

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